1959 - 1971
1961 fährt eine Gruppe von Bläsern, K. Schilla, H. Wetzold, D. Grazias, S. Bürdeck, zum Kirchentag nach Berlin. Es ist die letzte große Veranstaltung in beiden Teilen Berlins.
In Dortmund ist 1963 evangelischer Kirchentag. Die Gemeinde Preußen wird Vorbereitungszentrum. Vom Posaunenchor sind dabei: K. Schilla, F. Jahnke, D. Grazias, H. Wetzold, G. Willamowski, R. Kluge, S. Bürdeck. Dazu werden eine ganze Reihe Gastbläser nach Lünen-Süd gelegt und dem Posaunenchor unterstellt.
Tagesablauf: Morgens Ständchen vor der Kirche, am Vormittag Umrahmung der Vorbereitungsstunde in Lünen-Süd, am Nachmittag Einsatz in Dortmund zu Großveranstaltungen.
An der Schlussfeier auf der Wambelner Rennbahn waren ca. 5000 Bläser beteiligt. Als Zuhörer hatten sich ca. 30.000 Menschen eingefunden.
Der Posaunenchor hat eine schwere Zeit durchzustehen. In den 60er Jahren wird das Leben stark vom Fernsehen beeinflusst. Selber Musik machen ist unmodern, zur Kirche zu gehen und mit den dazugehörigen Gruppen zusammenkommen ebenfalls. Dazu ziehen Bläser nach ihrer Heirat aus Lünen-Süd weg. Aber es kommen auch neue Bläser dazu, wenn manche auch nur für kurze Zeit, sodass der Chor immer einsatzfähig bleibt.
Und doch ist das Jahr 1964 besonders hervorzuheben. Mit Klaus Adler tritt die dritte Generation den Dienst im Posaunenchor Preußen an. Es ist der Sohn von Werner Adler und der Enkel von Karl Adler. Zwei Jahre später treten auch die ersten Mädchen dem Chor bei. Von ihnen bleibt Uta Geilfuß bis zum Beginn ihres Studiums aktives Chormitglied. Sie ist die erste aktive Bläserin im Chor.
Ebenfalls 1964 wird die Einweihung des Gemeindezentrums Gahmen als dritter Gemeindebezirk Preußen vom Posaunenchor feierlich umrahmt. In unregelmäßigen Abständen spielt nun auch der Posaunenchor in Gahmen.
Um den Chorleiter von den Nebenarbeiten des Chorwesens zu entlasten, wird zu BEginn von 1966 ein Vorsitzender gewählt. Ebenfalls wird beschlossen, ein Sparbuch mit kleinen Beiträgen der Bläser zu füllen, um damit in geselliger Runde die Zusammengehörigkeit zu fördern. Friedrich Jahnkei wird hierzu gewählt. Er behält diese Amt bist 1976.
1968 macht man den ersten Ausflug mit Spaziergang, Kegeln und in froher Runde. Auflüge ins Sauerland folgen. 1974 wird von Gerhard Willamowski ein geselliges Beisammensein organisiert. Allen daran teilnehmenden Bläsern mit deren Familienangehörigen wird das kalte Buffet in guter Erinnerung bleiben.
Nach 49jähriger Tätigkeit verlässt Willi Stankowski aus gesundheitlichen Gründen den Posaunenchor. Er war nicht ununterbrochen aktives Mitglied. Aber wenn es nötig war, war er doch immer wieder zur Stelle. Er wird zum Ehrenmitglied des Chores ernannt.
Im Gottesdienst zum 1. Advent wird Werner Adler für 25jährige Tätigkeit im Posaunenchor Preußen geehrt. Er erhält vom Posaunenchor die goldene Ehrennadel.
In diesem Jahr zur gleichen Zeit wird Herbert Wetzold ebenfalls für 25jährige Dienste geehrt. Jedoch tritt eine entscheidende Wende im Chor ein. Karl Schilla zieht aus persönlichen Gründen von Lünen-Süd weg. 45 Jahre hat er das Wirken des Chores entscheidend gelenkt. Unter seiner Leitung hat der Chor Höhen, aber auch zeitbedingte Tiefen durchgestanden.
Herbert Wetzold, 25 Jahre Mitglied im Chor, wird zum neuen Dirigenten gewählt, er nimmt die Wahl auch an. H. Wetzold und der Chor müssen sich aneinander gewöhnen. Er aktiviert vor allen Dingen die Jugendarbeit, um den Chor auf eine größere Stärke zu bringen. Es werden Anfängergruppen gebildet, die von ihm, aber auch von Siegfried Bürdeck ausgebildet werden. Und wieder ist die nächste Generation dabei. Thomas und Olaf Jahnke, Jürgen Kluge, Anja Radicke sind wieder Kinder von Bläsern. So wird der Chor wieder voller, wenn auch, bedingt durch die Nachwuchsbläser, die Sauberkeit der Musik langsam erarbeitet werden muss.
Des weiteren wird von Herbert Wetzold in verstärktem Umfang Volksmusik und auch echte Blasmusik ins Übungsprogramm aufgenommen. So erklingen, neben der echten Posaunenmusik, bei Gemeindefeiern auch Ländler, Märsche, Polka und Walzer. Zu Beginn des Jahres 1977 gibt Herbert Wetzold sein Amt ab und tritt auch bis auf weiteres aus dem Chor aus.